Ein starkes Team
Die Projekt- und Verbundpartner stellen sich vor
Die Bundesregierung strebt bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand an, da nur so die nationalen energie- und klimapolitischen Ziele erreicht werden können. Bis dahin sollen die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gesenkt werden.
Um die Energiewende durch Forschung, Entwicklung und Demonstration voranzubringen, haben die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2016 die ressortübergreifende Förderbekanntmachung „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ mit einem Fördervolumen von 150 Millionen Euro veröffentlicht. Aus mehr als sechzig MitbewerberInnen wurde die „Neue Weststadt“ als eines von sechs Leuchtturmprojekten in Deutschland ausgewählt.
Interdisziplinäres Projektteam
Die Stadt Esslingen erarbeitet als Hauptantragsteller mit insgesamt dreizehn PartnerInnen vor Ort die Grundlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung eines klimaneutralen Stadtquartiers. Die wissenschaftliche und organisatorische Gesamtkoordination übernimmt in dem Verbundvorhaben das Steinbeis Innovationszentrum energieplus aus Stuttgart. Die große inhaltliche und fachliche Bandbreite der Forschungsthemen bedarf eines interdisziplinären Teams aus den Bereichen Forschung (Technik und Sozialwissenschaften), Anwendung und Bürgerpartizipation. Das Projektteam setzt sich im Wesentlichen aus denselben Akteuren des vorbereitenden Forschungsprojekts zusammen.
Tobias Nusser, M. Sc
Projektleiter, Forschungsprojekt Es_West_P2G2P
Bau und Betrieb des Elektrolyseurs
Im August 2018 haben sich die Partner Windgas Esslingen GmbH & Co. KG (WGEs) und die Greenpeace Energy eG (GPE) aus dem Verbundprojekt zurückgezogen. Im Rahmen des Projektes sollte WGEs die Projektierung, den Bau und den Betrieb des Elektrolyseurs übernehmen. GPE sollte ein Konzept für den Betrieb des Elektrolyseurs entwickeln. Die im März 2019 neu gegründete Green Hydrogen Esslingen GmbH (GHE) führt als neu gewonnener Partner diese Arbeiten vollumfänglich fort.
Stadt Esslingen am Neckar
Die Stadt Esslingen am Neckar mit rund 94.000 EinwohnerInnen ist durch den Schwerpunkt Automobil- und Maschinenbau der Region Stuttgart industriell geprägt. Aufgrund einer 1.200-jährigen Geschichte treffen in der Stadt mittelalterliche Fachwerkhäuser, frühindustrielle Bauten und innovative Architektur aufeinander. Eine nachhaltige Stadtentwicklung spielt in Esslingen eine zentrale Rolle; ebenso der Klimaschutz. So wird das derzeit entstehende innerstädtische Quartier „Neue Weststadt“ durch die Integration erneuerbarer Energien in die Wärme- und Stromversorgung als ‚CO2-neutrales Stadtquartier’ realisiert.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung, Stadtplanung
siz
Das Stuttgarter Steinbeis-Innovationszentrum energieplus (SIZ) und seine verbundenen Institutionen haben seit über 20 Jahren Erfahrungen in der Entwicklung und Realisierung nachhaltiger Energie- und Klimaschutzkonzepte für Gebäude und Siedlungen. Der Schwerpunkt liegt dabei beim Einsatz von erneuerbaren Energien. Dies wird mit dem Ziel vereinbart, für jedes Projekt die wirtschaftlichste Lösung zu finden und umzusetzen. Die Erfahrungen werden genutzt, um durchgängig optimierte und energieeffiziente Systeme zu erarbeiten.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Wissenschaftliche Gesamtkoordination, Entwicklung Energieversorgungskonzept, Monitoring und Betriebsoptimierung
RVI
Als Projektentwickler, insbesondere von Wohnimmobilien, greift die RVI GmbH aus Saarbrücken auf Erfahrung seit 1973 zurück, die sie mit der Abwicklung von bundesweit über 150 Immobilienprojekten erlangt hat. Um Investoren nachhaltig eine werthaltige Anlage zu bieten, übernimmt die RVI die komplette Betreuung – von gezielter Ansprache und Auswahl der MieterInnen über Mieterbetreuung vor Ort, der WEG-Verwaltung bis zum Facility Management.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Investor und Wohnungsbaugesellschaft (Block A bis E)
BIS
Das BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, das seit 1983 besteht. Die Tätigkeiten des BIS konzentrieren sich u. a. auf die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation sowie die Beratung von Projekten, Innovationsanalysen und Technikfolgeabschätzung, Usability Studien, Anforderungs- und Akzeptanzanalysen, Trend- und Zukunftsstudien. Insbesondere die demografische Entwicklung hatte in den letzten Jahren Einfluss auf alle Forschungsbereiche. Fundierte Kenntnisse der Konzeption und Durchführung von Befragungen, der Einsatz von qualitativen und quantitativen Methoden, die Durchführung von ExpertInneninterviews sind das Kerngeschäft des BIS.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Sozialwissenschaftliches Monitoring
IGS, Technische Universität Braunschweig
Das Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig forscht auf den Gebieten der Energieeffizienz von Gebäuden und Stadtquartieren, der Evaluierung und Betriebsoptimierung von Nichtwohngebäuden und der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Thermischen Speicher. Die Arbeitsgebiete des Instituts umfassen ressourcenschonendes und klimaangepasstes Planen und Bauen auf Stadt- und Gebäudeebene, Energiedesign von Wohn- und Nichtwohngebäuden, die Gebäudetechnik als auch die Bauphysik sowie die technische Solarenergienutzung.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Weiterentwicklung des Simulationstools „QuaSi“
INEM, Hochschule Esslingen
Das Institut für Nachhaltige Energietechnik und Mobilität (INEM) steht für die Themenfelder Nachhaltige Energiequellen, Energieträger, Energiewandler und Speichermedien sowie daraus abgeleitete Konzepte für mobile und stationäre Anwendungen. Zusätzlich greift das INEM als interdisziplinäres Hochschulinstitut ökonomische und ökologische Bewertungen der aus neuen Energien und neuen Mobilitätskonzepten entstandenen Techniken und Geschäftsmodelle auf.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Entwicklung von Mobilitätskonzepten (Individualverkehr und ÖPNV), Technisches Monitoring
SVE
Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Esslingen mit rund 120 MitarbeiterInnen. Mit 28 Linienbussen befördert der SVE auf 8 Linien ca. 9 Mio. Fahrgäste pro Jahr. Dabei legen die Fahrzeuge eine Strecke von rund 3 Mio. Kilometern zurück. Eine Besonderheit des SVE sind die 10 Oberleitungsbusse, die aktuell auf 3 Linien verkehren und schrittweise um Fahrzeuge mit Batterie-Range-Extender erweitert werden. Geplant ist ein Ausbau der Fahrleitung von etwa 3,6 km für eine 100-prozentige Elektrifizierung bis 2023.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Emissionsfreier ÖPNV
Polarstern
Der Ökoenergieversorger Polarstern bietet ausschließlich Produkte aus 100 % erneuerbaren Energien, u. a. dezentrale Versorgungsangebote für Eigenheime und Mehrparteiengebäude. Mit dem Anspruch, mit Energie die Welt zu verändern, setzt Polarstern immer wieder Impulse im Markt. 2018 wurde das Unternehmen von brand eins wissen und 25.000 ExpertInnen als Innovator des Jahres ausgezeichnet. Zertifiziert sind die Produkte durch das Grüner Strom Label und den TÜV Nord. Polarstern ist Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Betrieb Energiezentralen im Block B und C, Entwicklung Mieterstromkonzepte
mondayvision
mondayvision steht für smarte und gesamtheitliche Software- und App-Entwicklung für energieeffiziente Gebäude. Das junge Ingenieurteam befasst sich seit 2011 mit der Erfassung, Verarbeitung und Kommunikation von Gebäudedaten. mondayvision hat außerdem umfangreiche Erfahrungen mit der Vernetzung energetisch relevanter Geräte und der interaktiven Visualisierung von energetischen Zusammenhängen. Ziel ist es, komplexe Versorgungsstrukturen innerhalb eines Gebäudes oder eines Quartiers einem großen Publikum greifbar zu machen und damit BewohnerInnen und Interessierte für Energieeffizienz und Energieverbrauch zu sensibilisieren.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Entwicklung Nutzerinterface im privaten und öffentlichen Raum
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung, Stuttgart (ZSW)
Ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich tragfähige Energiekonzepte sind untrennbar mit der Nutzung erneuerbarer Energien und der Steigerung der Energieeffizienz verbunden. Dafür arbeitet das ZSW : Es erforscht und entwickelt Photovoltaik, regenerative Energieträger, Batterie- und
Brennstoffzellentechnologien und erstellt ökonomische Energiesystemanalysen. Leitmotiv des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren ist die Erzeugung regenerativer Brenn- und Kraftstoffe wie H2 und CH4 – mit der Kernkompetenz, erneuerbare Energie effizient in leicht transportable, chemische Energieträger zu überführen und zu speichern.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: H2-Erzeugung und H2-Verwertung
HyEnTec
Die Gründer und Gesellschafter der HyEnTec GmbH sind langjährige Experten der Wasserstofftechnologien und betreiben jeweils eigene Wasserstoff-bezogene Unternehmungen. Die HyEnTec GmbH wurde 2011 gegründet. Bereits damals war für die Gründer absehbar, dass die Wasserstofftechnologie einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Mobilität und Energiewirtschaft leisten wird und dass dafür Fachkompetenz gebündelt und dem Markt zur Verfügung gestellt werden sollte. Seit ihrer Gründung hat die HyEnTec GmbH mehrere Projekte und Studien durchgeführt. Haupttätigkeitsfelder waren das Screening des Marktes, die Vorbereitung und Vereinbarung strategischer Partnerschaften sowie die Entwicklung spezifischer technischer Lösungen inkl. dem Einreichen von Patenten.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: H2-Mobilität und H2-Verwertung
Green Hydrogen Esslingen
Die Green Hydrogen Esslingen GmbH ist ein im März 2019 gegründetes Start-up-Unternehmen aus der Kooperation der Polarstern GmbH, der Stadtwerke Esslingen und Herrn Univ. Prof. Dr. -Ing. Manfred Fisch. Die innovative Geschäftsidee liegt in der Herstellung von „grünem Wasserstoff“ mit integrierter Wärmenutzung in Stadtquartieren. Das Unternehmen entwickelt am Beispiel der „Neuen Weststadt Esslingen“ durch lokale und regionale Vermarktung von H2 und Wärme (sowie Strombezug aus EE) wettbewerbsfähige H2-Preise und plant hiernach das Konzept auf weitere Standorte zu übertragen.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Betrieb Energiezentrale mit Elektrolyseur, H2-Tankstelle und H2-Abfüllstation, Stromspeicher sowie Entwicklung von Betreibermodellen
Agentur Blumberg
Die Agentur Blumberg GmbH ist eine Agentur für nachhaltige Kommunikation und Marketing, berät und begleitet Unternehmen der „Green Economy“, Verbände, Kommunen, Städte und Ministerien in der Kommunikation und unterstützt diese bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien, Projekten, Kampagnen und Maßnahmen, welche die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) verfolgen. Blumberg gestaltet dies unter ökologischen und nachhaltigen Aspekten und setzt auf eine klima- und umweltfreundliche Umsetzung und Produktion.
Aufgabenschwerpunkte im Forschungsprojekt: Konzeption und Begleitung Öffentlichkeitsarbeit und Informationszentrum