Die Neue Weststadt gewinnt ODH-Quartiers Award

Die Neue Weststadt gewinnt ODH-Quartiers Award

Auf dem Open District Hub-Herbstforum 2023 in München wurde die Neue Weststadt Esslingen im Rahmen des erstmalig vergebenen ODH-Quartiers Award ausgezeichnet. Der Open District Hub zeichnet mit dem Award herausragende Quartiersprojekte aus, die sich besonders um die Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität verdient gemacht haben.

Das Stadtquartier „Neue Weststadt“ wurde für das zukunftsweisende Konzept ausgezeichnet, für knapp 500 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie den Neubau der Hochschule Esslingen eine nahezu klimaneutrale Energieversorgung sicherzustellen. Ausgezeichnet wurde dabei insbesondere der erfolgreich realisierte Einsatz von Power-to-Gas-to-Power (P2G2P) als Schlüsseltechnologie – und die damit verbundene Nutzung des überschüssigen Ökostroms im Stadtviertel, in der Mobilität sowie in der Industrie.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung mit dem ODH-Quartiers Awards. Dies zeigt, dass das Thema Wasserstoff und seine sinnvolle Nutzung heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, freut sich der wissenschaftliche Leiter des Forschungsprojekts Prof. Dr. Norbert Fisch.

Der ODH ist ein Netzwerk für innovative Quartierslösungen. Der gemeinnützige Verein ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von über 40 Unternehmen und Organisationen mit Mitgliedern aus der Energie- und Immobilienwirtschaft, den Bereichen Forschung, Mobilität, Technologieausrüstung, Softwareentwicklung, Gebäudeautomatisierung, Projektierung sowie Beratung. Die Initiative fördert den Austausch zwischen Wirtschaft, Forschung, Politik, Kommunen und Öffentlichkeit zur Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität. Im Rahmen des Open District Hub-Herbstforum 2023 in München wurden in diesem Jahr erstmalig die ODH-Quartier Awards verliehen. Die drei Kategorien sind: Innovation, Integration und Impact. Die „Neue Weststadt“ wurde dabei in der Kategorie Impact ausgezeichnet. Diese zeichnet sich unter anderem durch die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit in Bezug auf ökologische, ökonomische und soziale Aspekte aus.

Das Projekt „Neue Weststadt Klimaquartier“ wird realisiert durch Konsortium an Partnern: Die Stadt Esslingen erarbeitet als Hauptantragstellerin mit insgesamt 13 Partner:innen die Grundlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung eines klimaneutralen Stadtquartiers. Diewissenschaftliche und organisatorische Gesamtkoordination übernimmt das Steinbeis Innovationszentrum (SIZ) energieplus aus Stuttgart. Die große inhaltliche und fachliche Bandbreite der Themen bedarf eines interdisziplinären Teams aus den Bereichen Forschung (Technik und Sozialwissenschaften), Anwendung und Partizipation der Bürger:innen: Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (BIS). Agentur Blumberg GmbH, Green Hydrogen GmbH, Hyentec GmbH, IGS. Technische Universität Braunschweig, INEM Hochschule Esslingen, Mondayvision, Polarstern GmbH, RVI GmbH, SVE Esslingen, ZWS.

Bildunterschrift: von links: Frank Brachvogel (ODH), Matthias Stickel und Tobias Nusser (Steinbeis Innovationszentrum energieplus), Prof. Dr. Peter Bretschenider (ODH)
Bildquelle: Lukas_Schulze

Die zugehöige Pressenmitteilung finden Sie hier: PM_Neue_Weststadt_gewinnt_Open_District_Hub_Award.pdf

Das Pressebild finden Sie hier: 20231129_ODH_Forum_Foto_Lukas_Schulze_335-high.zip


Start des Wasserstoff-Carsharings

Start des Wasserstoff-Carsharings

Es ist ein Moment des Aufbruchs und der Veränderung: Ab sofort können die Bewohner:innen der Neuen Weststadt in Esslingen die in der Region einmalige Möglichkeit nutzen, selbst ein Wasserstoff-Fahrzeug zu fahren. Dank des wegweisenden Forschungsprojekts des Instituts für nachhaltige Energietechnik und Mobilität der Hochschule Esslingen wird dieses neuartige Carsharing-Modell in Zusammenarbeit mit dem Verein für emissionsfreie Mobilität Esslingen e.V. verwirklicht. Damit ermöglichen wir den Bewohner:innen des Klimaquartiers Neue Weststadt und Bürger:innen eine individuelle, umweltfreundliche und derzeit öffentlich heiß diskutierte Mobilität.

Am 8. September 2023 fand die offizielle Übergabe des Wasserstoff-Fahrzeugs, einem hochmodernen Toyota Mirai 2, statt. Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Rektor Prof. Christof Wolfmaier und Prof. Dr.-Ing. Walter Czarnetzki von der Hochschule Esslingen waren anwesend, um dieses wegweisende Projekt öffentlich vorzustellen.

Die unkomplizierte Buchung des Fahrzeugs erfolgt über ein eigens eingerichtetes Online-Portal, auf dem sich Bürger:innen registrieren können und beispielsweise ihren Führerschein hinterlegen können. Eine Mitgliedschaft im Verein für emissionsfreie Mobilität Esslingen e.V. ist für die Nutzung des Carsharings nicht zwingend erforderlich. Es werden verschiedene Tarife angeboten, die sowohl die Mietdauer als auch die gefahrenen Kilometer abdecken.

Gleichzeitig begleitet die Hochschule Esslingen das Carsharing-Modell in der Neuen Weststadt weiterhin wissenschaftlich. In den kommenden Monaten werden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, wie gut das ausleihbare Wasserstoff-Auto von den Bewohner:innen angenommen wird und ob das entwickelte Carsharing-Konzept praktikabel und wirtschaftlich umsetzbar ist.

„Wir sind überglücklich, den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Esslingen die Möglichkeit zu geben, die faszinierende Welt der Wasserstoff-Mobilität hautnah zu erleben und dadurch eine CO2-neutrale Fortbewegung zu ermöglichen“, so Prof. Dr.-Ing. Walter Czarnetzki, Vorsitzender des Vereins für emissionsfreie Mobilität Esslingen e.V. und Professor an der Hochschule Esslingen.

„Das Wasserstoff-Fahrzeug symbolisiert die beiden großen Herausforderungen, denen wir uns in den kommenden Jahren in Esslingen stellen müssen: Die Energiewende und die Mobilitätswende. Das gemeinsame Forschungsprojekt der Hochschule, der Neuen Weststadt und der Stadtwerke Esslingen, die als Gründungsmitglied des Vereins für emissionsfreie Mobilität Esslingen e.V. beteiligt sind, zeigt, dass wir in Esslingen in Bezug auf Energiewende und Mobilitätswende gemeinsam voranschreiten“, betont Oberbürgermeister Matthias Klopfer.


Urban Future Konferenz 2023 - Field Trip

URBAN FUTURE KONFERENZ 2023

Europas wichtigste Konferenz für nachhaltige Stadtentwicklung fand dieses Jahr vom 21. bis 23. Juni in der Landeshauptstadt Stuttgart statt. Auf dem Programm der Urban Future 2023 standen neben Vorträgen, Workshops und Events verschiedene Field Trips. Wie wird ein ganzes Stadtquartier klimaneutral? Welche Rolle spielt dabei grüner Wasserstoff? Am 23. Juni 2023 luden die Stadt Esslingen am Neckar, die DGNB, EGS-plan GmbH, die RVI GmbH, die Stadtwerke Esslingen und die Agentur Blumberg Interessierte zum Field Trip in das Klimaquartier Neue Weststadt.

Über 25 Architekt:innen, Städteplaner:innen und Ingenieur:innen aus Belgien, Kolumbien, England und dem deutschsprachigen Raum machten sich ein Bild vom mehrfach ausgezeichneten Leuchtturmprojekt Klimaneutrales Stadtquartier Neue Weststadt.

Unteranderem wurde auch das aktuell in Planung befindliche Vorhaben H2 GeNeSiS (Modellregion Grüner Wasserstoff) vorgestellt. Im Namen von Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer begrüßte Dr. Katja Walther, Leiterin Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit der Stadt Esslingen am Neckar die Fachbesucher:innen und erläuterte die Projektierung und Umsetzung des städtebaulichen Projekts in der Esslinger Weststadt. „Die Stadt Esslingen will bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts zur Realisierung ist das Klimaquartier Neue Weststadt“, sagt Dr. Katja Walther.

Anschließend führte Tobias Nusser von EGS-plan, als stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts durch die Ausstellung im Info Space. Er ging dabei vor allem auf die einzigartigen Ideen und erarbeiteten Lösungen hinsichtlich des Energiekonzepts im Quartier sowie auf die bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt ein. „Im Klimaquartier Neue Weststadt steht aktuell die größte Elektrolyseanlage, die auch tatsächlich in Betrieb ist und grünen Wasserstoff produziert“, hält der Ingenieur Tobias Nusser fest.

Markus Merkle und Manuel Uez von der Agentur Blumberg gaben Einblicke ins Kommunikationkonzept und die Öffentlichkeitsarbeit rund um das Projekt Klimaquartier Neue Weststadt. Die beiden Kommunikationsexperten informierten über die Aktivitäten zur Bürger:innenbeteiligung und die Konzeption und Realisierung des Info Space.

Die RVI GmbH lud die Fachbesucher:innen in ihr Vermietungsbüro im Quartier ein. Die GOLD-Auszeichnungen der RVI-Gebäude nach DGNB-Standards im nahezu klimaneutralen Stadtquartier waren ein zentrales Thema im Vortrag von Nicole Valentini Fedrizzi und Dr. Stephan Anders von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.)

Mit Dr. Katja Walther und Tobias Nusser ging es daraufhin zur Führung in der Energiezentrale des Quartiers, in der mit Elektrolyseur das Herzstück des Vorzeigeprojekts  steht. Darüber, wie die technischen Herausforderungen beim Bau gelöst, die komplexen, vernetzten Energieversorgungssysteme konzipiert und realisiert und wie die Prozesse laufend optimiert wurden, darüber informierten Tobias Nusser (EGS-plan) und Felix Meyer von der Green Hydrogen Esslingen, die Gesellschaft, die für den Betrieb der Elektrolyseanlage sowie für die Produktion und den Vertrieb des im Elektrolyseur vor Ort hergestellten und gespeicherten Wasserstoff verantwortlich ist.

Zum Abschluss des Urban Field Trips der Urban Future #UF23 in der Neuen Weststadt unternahm die Gruppe einen Spaziergang in die Esslinger Altstadt und kehrte zum weiteren Austausch und für ein veganes Bio-Menü ins Restaurant Entenmanns am Rathausplatz ein.


Newsletter – Januar 2023

NEUE WESTSTADT INFO

THEMA: WASSERSTOFF

Klimaquartier Neue Weststadt
Der NEWSLETTER für Bewohner:innen

Im Newsletter Januar 2023 geht es u.a. um grünen Wasserstoff als Schlüsseltechnologie

Photovoltaik-Anlagen / Solar auf einer Dachfläche des Wohnblocks B im Klimaquartier - klimaneutral Wohnen und Arbeiten im Stadtquartier

Wasserstoff: Warum er unser Quartier zu einem Zukunftsmodell macht

 

Klimaneutralität kann nur erreicht werden, wenn fossile Energiequellen in allen Bereichen durch Erneuerbare Energien ersetzt werden. Grüner Wasserstoff, wie er im Klimaquartier „Neue Weststadt Esslingen“ produziert wird, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Näheres dazu stellen wir Ihnen in diesem Newsletter vor. Wir möchten Sie zudem zu einer Besichtigung der Energiezentrale des Quartiers einladen, in der zwei Elektrolyseure grünen Wasserstoff erzeugen. Was Sie vom Klimaquartier und von Wasserstoff halten, können Sie in unserer Bewohner:innen-Umfrage kundtun. Der Erfolg des Projektes „Klimaquartier Neue Weststadt“ hängt entscheidend von Ihrer Unterstützung und Akzeptanz ab. Um Ihre Wünsche und Zufriedenheit zu erfahren und zu berücksichtigen, führt das Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) wiederkehrend Umfragen durch.

Schlüsseltechnologie grüner Wasserstoff

Der Anteil Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix beträgt derzeit ca. 40 Prozent. Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, muss dieser Anteil in den nächsten Jahren stärker steigen und bis 2045 nahezu 100 Prozent betragen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien führt vor allem an sonnigen und/oder windigen Tagen zu einer Überproduktion von grünem Strom. Diese Überschüsse gilt es sinnvoll zu nutzen bzw. zu speichern. Hier kommt die Elektrolyse zum Tragen.

In einem Elektrolyseur kann grüner Strom eingesetzt werden, um Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen. Der Wasserstoff (H2) fungiert dabei als Energiespeichermedium. Wasserstoff kann auf vielfältige Weise in andere Energieformen gewandelt werden, weshalb es eine ganze Reihe an Verwendungsmöglichkeiten für diesen Energieträger gibt: Er kann im Mobilitätssektor in Brennstoffzellenfahrzeugen genutzt werden und damit Benzin und Diesel ersetzen oder im Industriesektor in vielen Bereichen die vorherrschenden konventionellen Energieträger wie Öl, Erdgas, Kohle/Koks ersetzen. In diesen beiden Bereichen erreicht der Wasserstoff eine besonders hohe Klimaschutzwirkung.

Weiterhin kann der grüne Wasserstoff mit großen Brennstoffzellen oder Blockheizkraftwerken wieder in nutzbaren Strom und Wärme gewandelt werden. Zudem ist es möglich mit Hilfe weiterer Syntheseprozesse aus Wasserstoff höherwertige synthetische Kraftstoffe zu erzeugen um damit Erdgas, Benzin oder Kerosin gleichwertig zu ersetzen. Grundsätzlich gilt jedoch, je länger eine Prozesskette desto geringer die Gesamteffizienz, weshalb die erstgenannten Einsatzgebiete für grünen Wasserstoff – Mobilität und Industrie – bevorzugt werden sollten.

Foto: Hydrogenics/ Cummins

Grüner Wasserstoff im Klimaquartier Neue Weststadt

 

Im Klimaquartier „Neue Weststadt“ gibt es unterirdisch neben dem Block Desiro eine Elektrolyse-Anlage, die grünen Wasserstoff herstellt. So wird Wasserstoff bezeichnet, der mit Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Für die Elektrolyse-Anlage wurde gemeinsam mit dem TÜV Süd als kompetenten Sachverständiger und Gutachter ein umfangreiches Sicherheitskonzept umgesetzt, nicht zuletzt da der Betrieb eines Elektrolyseurs in einem Wohngebiet Neuland darstellte. Sicherheit und Lärm waren die wichtigsten Themen der Begleitung und Prüfung durch den TÜV. In beiderlei Hinsicht ist alles im grünen Bereich und die Anlage wurde planmäßig durch das Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt.
Wussten Sie schon: Wenn kleine Teile des Wasserstoffs aus der Anlage abgeblasen werden müssen, verbinden diese sich mit den Sauerstoff-Molekülen in der Luft zu Wasserdampf. Das ist ungefährlich und trägt nicht zur globalen Erwärmung bei.

Nutzung des Wasserstoffs aus dem Klimaquartier Neue Weststadt

 

Der im Klimaquartier hergestellte grüne Wasserstoff kann bei Bedarf im quartierseigenen Blockheizkraftwerk für die Nutzung durch die Bewohner:innen in Strom und Wärme (zurück-)umgewandelt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen und um die Entstehung einer Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben ist es jedoch eigentlich sinnvoller, den Wasserstoff in der Industrie zu verwenden. Bislang wird der Wasserstoff übergangsweise ins Erdgasnetz eingespeist. Dort ist derzeit ein Wasserstoffanteil von 2,5 Volumenprozent zulässig, dieser soll künftig schrittweise erhöht werden.

Aktuell finden Planungen zum Bau einer zentralen Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars statt (H2-Genesis Projekt), die H2-Erzeuger und H2-Verbraucher (v.a. Industrie und Wasserstoff-Tankstellen) verbinden soll. Die Pipeline wird direkt am Quartier vorbeiführen, weshalb perspektivisch die Einspeisung des grünen Wasserstoffs aus dem Klimaquartier geplant ist. Der Bau einer lokalen Wasserstoff-Tankstelle in Quartiersnähe oder einer Abfüllstation für den Transport mit LKWs (sogenannten H2-Trailern) ist nicht mehr vorgesehen.

Eine weitere Besonderheit im Klimaquartier ist, dass die Abwärme des Elektrolyseprozesses zur Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung genutzt wird. Dadurch wird die Effizienz der Anlage stark erhöht – es entstehen also weniger Energieverluste. Generell ist die Möglichkeit der Abwärmenutzung ein Argument für die Erzeugung von Wasserstoff im lokalen Umfeld von Wohnquartieren.

Fakten: Im aktuell realistischen Vollbetrieb läuft der Elektrolyseur an etwa 4 000 Stunden im Jahr mit Ökostrom. Bis maximal 2 000 Stunden kann die Elektrolyse mit einer eigens hierfür gepachteten Windkraftanlage auf der schwäbischen Alb betrieben werden. Ein kleiner Anteil wird aus lokalem Solarstrom vom Dach des Quartiers bereitgestellt. Der restliche Ökostrom wird aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen. Bei diesem Prozess werden planmäßig ca. 70 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugt. Damit könnte ein wasserstoffbetriebener LKW über 500 Mal von Esslingen nach Berlin und zurück fahren, ein H2-PKW sogar über 5 000 Mal. Bei der Wasserstoffproduktion entstehen rund 1 000 MWh Abwärme pro Jahr, das entspricht dem gesamten jährlichen Wärmebedarf von Block Desiro. Die Hälfte der Abwärme ist nutzbar und dient direkt der Beheizung und Warmwasserbereitung im Block Desiro sowie künftig dem geplanten Block E und dem Neubau der Hochschule Esslingen.

Green Hydrogen Esslingen GmbH, Maximilian Kamps, Agentur Blumberg GmbH

Energiezentrale persönlich besichtigen

Die Energiezentrale einschließlich des Elektrolyseurs kann ausschließlich im Rahmen einer gebuchten Führung besichtigt werden. Diese ist aus Sicherheitsgründen nur möglich, wenn der Elektrolyseur nicht läuft. Das ist vor allem in den Abendstunden in den Wintermonaten der Fall, an denen es keinen Grünstrom-Überschuss gibt. Die Begehung dauert 30 bis 45 Minuten und beginnt mit einer Sicherheitseinweisung. Während der Führung können Sie die gesamte Anlage zur Warmwasserbereitung, Gebäudeheizung, das Energiemanagement-System sowie die Elektrolyse-Anlage sehen und die Funktionalität wird fachkundig und verständlich erläutert. Wir möchten Sie dazu einladen, an einer solchen Führung teilzunehmen.

Bei Bedarf und auf Anfrage werden Ihnen als Bewohner:innen der Neuen Weststadt exklusiv Termine angeboten.

Kontakt 

Bewohner:innen-Umfrage mit Gewinnspiel

 

Von August 2022 bis Februar 2023 lief die neue Runde der Umfrage unter den Bewohner:innen der Neuen Weststadt.

Ziel der Befragungen ist es, herauszufinden, ob und inwieweit ein klimaneutrales Stadtquartier im Alltag funktioniert, wie Sie als Bewohner:innen damit zurechtkommen und ob Sie mit der Wohn- und Lebensqualität zufrieden sind. Bezüglich der Produktion von Wasserstoff im Quartier interessiert uns insbesondere: wie und wann nutzen Sie Energie? Daraus können wir mehr darüber lernen, wann mit Stromüberschüssen zu rechnen ist, die für die energieintensive Wasserstoffproduktion nutzbar sind.

Neben Energienutzung gibt es noch die Themen Wohnen, Leben im Klimaquartier und Mobilität, zu deren Beantwortung alle Bewohner:innen herzlich eingeladen waren. Wer vor mehr als 6 Monaten teilgenommen hatte, wurde gebeten nochmal teilzunehmen und anzugeben, ob sich in wesentlichen Bereichen etwas geändert hatten.

Wer bis Februar 2023 alle vier Fragebögen beantwortet hatte, konnte am Gewinnspiel teilnehmen. Der Hauptpreis war ein Gutschein über 600,00 Euro für einen Aufenthalt im Bio Hotel Mattlihüs in Oberjoch im Allgäu (s. Bild). Außerdem gab es eine Saisonkarte für das Neckarfreibad, drei Esslinger CITYCARDs und 50 Bücher „Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“. Alle Gewinner:innen wurden benachrichtigt, vielen Dank für die Teilnahme!

Die Umfrage ist weiterhin zu finden unter:
https://neue-weststadt-umfrage.bis-berlin.de/

Der Erfolg des Projektes Klimaquartier Neue Weststadt hängt entscheidend von Ihrer Unterstützung und Akzeptanz ab. Um Ihre Wünsche und Zufriedenheit zu erfahren und zu berücksichtigen, führt das BIS die Umfrage durch. Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Kennen Sie schon den Projektfilm? Viele weitere Informationen rund um das Energiekonzept im Quartier finden Sie auf dieser Internetseite unter „Energiekonzepte“

Durchgeführt von:

Logo Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (BIS)

Unterstützt von:

Logo Immobilienunternehmen RVI

Was halten Sie von Grünem Wasserstoff?

Was halten Sie von Grünem Wasserstoff?

Umfrage „Was halten Sie von Grünem Wasserstoff?“ abgeschlossen: 

Grüner Wasserstoff ist eine zentrale Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur deutschlandweiten Klimaneutralität. Wasserstoffprojekte wie unser mehrfach ausgezeichnetes, klimaneutrales Stadtquartier werden hierbei als Hoffnungsträger einer gelingenden Energiewende angesehen. 

Doch wie stehen Bürger:innen bundesweit Technologien rund um den Grünen Wasserstoff gegenüber? Welche Fragen und Ängste stehen zwischen der Gesellschaft und der Umsetzung weiterer Projekte? Welche Bedingungen fordern Bürger:innen ein, um einer Wasserstoffproduktionsanlage vor ihrer Haustüre zuzustimmen? Welche Kommunikationsangebote können helfen, um Toleranz, Verständnis und Unterstützung von Wasserstoffprojekten zu fördern?

Um die Stimmung der deutschen Bevölkerung gegenüber Wasserstoffprojekten zu erfassen, führte Herr Johannes Buchner im Zuge seiner Promotion an der Technischen Universität München (TUM) eine Online-Umfrage durch. Dabei war die Meinung von Esslingerinnen und Esslingern besonders interessant, wie er sagt: „In der Stadt Esslingen befindet sich bereits ein Wasserstoff-Quartier. Mich interessiert sehr, was die Esslinger Bevölkerung über das Projekt denkt.“ 

Die Teilnahme erfolgte anonym, es wurden keine personenbezogenen Daten weitergegeben. Die Umfrage war bis zum 11.12.2022 geöffnet. Aktuell erfolgt die Auswertung.

Als Dankeschön verloste Herr Buchner unter allen Teilnehmer:innen insgesamt 20 Gutscheine im Wert zwischen 10€ – 50€. 

Vielen Dank an alle Beteiligten und Teilnehmenden!


Newsletter - August 2022

NEUE WESTSTADT INFO

THEMA: ENERGIESPAREN

Klimaquartier Neue Weststadt
Der NEWSLETTER für Bewohner:innen

Im Newsletter August 2022 geht es u.a. um das Thema Energiesparen im Alltag

Energiesparen – ohne Hitze in der Wohnung

 

Energiesparen ist zurzeit in aller Munde. Tatsächlich trägt Energiesparen dazu bei, den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu reduzieren. Ein geringerer Energieverbrauch ist leichter durch erneuerbare Energien abzudecken und beschleunigt so die Abkehr von fossilen Energiequellen. Im Klimaquartier Neue Weststadt wird ein Großteil Ihres häuslichen Energiebedarfs bereits aus erneuerbaren Energien gedeckt. In diesem Newsletter haben wir dennoch einige Tipps zum Energiesparen im Alltag für Sie zusammengestellt. Beispielsweise können Sie auch bei sommerlichen Außentemperaturen ein Klimagerät (und damit weitere Energiefresser) durch eine gezielte Nutzung der Rollläden vermeiden. Energienutzung ist auch in unserer Bewohner:innen-Umfrage eines der vier Haupthemen – diese geht in die nächste Runde – mit Gewinnspiel.

(Foto: ©Peter Heim)

Energiesparen im Alltag

Der Strom für Ihr Haus wird zu einem großen Teil über die PV-Anlagen auf dem Dach produziert. Indem Sie darauf achten, Strom vor allem tagsüber zu verbrauchen, können Sie dazu beitragen, dass möglichst wenig Energie aus dem Netz zugekauft werden muss. Laden Sie akkubetriebene Geräte wie Smartphone, Tablet und Laptop möglichst tagsüber. Stellen Sie die Spülmaschine, die Waschmaschine und andere Geräte idealerweise tagsüber an. Dazu können Sie bei modernen Haushaltsgroßgeräte einen Timer nutzen, der sie zeitverzögert startet.

Die Kühlschrank-Tür nur kurz zu öffnen, spart mehr Energie als man denkt. Speisen sollte man erst in den Kühlschrank stellen, wenn sie ganz abgekühlt sind. Die Zieltemperatur des Kühlschranks sollte 7° C betragen. Das lässt sich leicht mit einem Thermometer, das man in die Mitte des Kühlschranks legt, nachmessen. Eine kältere Temperatur ist auch für viele Lebensmittel nicht gut, Obst und Gemüse verlieren davon beispielsweise Vitamine. Wenn man beim Kochen den Topf mit einem Deckel verschließt, wird weniger Wärme an die Umgebung abgegeben. Außerdem kann man auf niedrigerer Stufe kochen und so Energie einsparen.

Bevor Sie den Raum heizen oder kühlen, kann es ausreichen, die Bekleidung anzupassen. Während der Heizperiode sollte man nur kurz Stoßlüften – am besten Querlüften – um weniger Wärme an die Umgebung zu verlieren. Auch ein kleiner Dreh am Thermostat genügt bereits: Zum Aufheizen sollte das Thermostat nicht auf die höchste Stufe, sondern immer auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden: Das Aufheizen verläuft immer in der gleichen Geschwindigkeit und jedes Grad weniger senkt den Verbrauch. Wenn Sie viele Stunden am Stück außer Haus sind (z.B. in der Arbeit) können Sie währenddessen die Temperatur senken.

Jedes abgeschaltete technische Gerät hilft, Energie einzusparen. Denken Sie daran, das Licht auszuschalten, sobald Sie das Zimmer für eine Weile verlassen. Prüfen Sie auch Ihre Lampen – haben alle LEDs oder nutzen Sie noch Glüh- oder Halogenlampen? Schauen Sie nach, welche technischen Geräte im Standby-Modus laufen und schalten Sie sie ganz aus. Computer können auch während der Nutzung meist ohne Komforteinbußen im Energiesparmodus laufen. Wenn Sie den PC für eine Pause verlassen, versetzen Sie ihn in den Ruhezustand. Auch beim Schlafen können Sie Energie sparen: Schalten Sie W-Lan und Smartphone in der Nacht aus.

Hitze aus der Wohnung heraushalten

 

In der letzten Umfrage haben einige Bewohner:innen angemerkt, dass in der Neuen Weststadt keine elektrischen Rollläden und Klimaanlagen installiert worden sind. Das ist tatsächlich ein Beitrag zum Energiesparen: Da elektrische Rollläden und Klimaanlagen zusätzlichen Strom verbrauchen, wurden sie von vorneherein nicht mit eingeplant. Energieeffizienz gehört in das ganzheitlich gedachte Konzept zum Klimaschutz im Quartier – neben der Erzeugung eigenen Stroms aus erneuerbaren Energien, der Umwandlung und Speicherung überschüssiger Energie in Form von Wasserstoff, der Abwärmenutzung bei der Wasserstoffproduktion und einer energieeffizienten Bauweise.

Die freie Sicht aus den meisten Fenstern bringt den Nachteil mit sich, dass die Fassaden direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und sich dadurch aufheizen. Dieser Effekt hilft zwar während der Heizperiode Wärmeenergie einzusparen, trägt aber im Sommer zum Aufheizen der Gebäude bei. Das lässt sich reduzieren, wenn Sie die der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Fenster und Rollläden tagsüber geschlossen halten. Da die Wohngebäude eine gute Wärmedämmung aufweisen, geht im Winter wenig Wärme durch Mauerwerk und Fenster verloren und im Sommer wird wenig Wärme nach innen durchgelassen. Um die Wohnung noch weiter zu kühlen, kann in der heißen Jahreszeit nachts durchgehend gelüftet oder am Morgen großzügig quergelüftet werden. Die gewonnene Kühle kann hinter geschlossenen Rollläden den Tag hindurch bewahrt werden.

Bewohner:innen-Umfrage mit Gewinnspiel

Seit Herbst 2020 führt das Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) Umfragen unter den Bewohner:innen der Neuen Weststadt durch. Ziel der Befragungen war es, herauszufinden, ob und inwieweit ein klimaneutrales Stadtquartier im Alltag funktioniert, wie Sie als Bewohner:innen damit zurechtkommen und ob Sie mit der Wohn- und Lebensqualität zufrieden sind.

Nun startet die Umfrage in eine neue Runde. Bewohner:innen des Wohngebäudes Desiro haben erstmalig die Gelegenheit teilzunehmen. Bewohner:innen der Gebäude Béla und Citadis sind ebenfalls herzlich zur Teilnahme eingeladen, unabhängig davon, ob sie bereits teilgenommen haben oder nicht. Bei erneuter Teilnahme wird erhoben, ob sich in wesentlichen Bereichen etwas geändert hat. Die Themen der Umfrage sind die Wohnung, das Leben im Klimaquartier, die eigene Mobilität und Energienutzung.

Befragungsteilnehmenden konnten etwas gewinnen! Wer alle vier Fragebögen bis 14. Februar 2023 beantwortet hatte, konnte am Gewinnspiel teilnehmen. Der Hauptpreis war ein Gutschein über 600,00 Euro für einen Aufenthalt im Bio Hotel Mattlihüs in Oberjoch im Allgäu. Außerdem gab es eine Saisonkarte für das Neckarfreibad, drei Esslinger CITYCARDs und 50 Bücher „Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“. Alle Gewinner:innen wurden benachrichtigt, vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Umfrage!

Die Umfrage ist weiterhin zu finden unter:
https://neue-weststadt-umfrage.bis-berlin.de/

Der Erfolg des Projektes Klimaquartier Neue Weststadt hängt entscheidend von Ihrer Unterstützung und Akzeptanz ab. Um Ihre Wünsche und Zufriedenheit zu erfahren und zu berücksichtigen, führt das BIS die Umfrage durch.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Kennen Sie schon den Projektfilm? Viele weitere Informationen rund um das Energiekonzept im Quartier finden Sie auf dieser Internetseite unter „Energiekonzepte“

Durchgeführt von:

Logo Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (BIS)

Unterstützt von:

Logo Immobilienunternehmen RVI

INFO SPACE auf dem Bahnhofsplatz öffnet dauerhaft

INFO SPACE auf dem Bahnhofsplatz öffnet dauerhaft

Das Klimaquartier Neue Weststadt ganz kompakt –  INFO SPACE auf dem Bahnhofsplatz öffnet dauerhaft. Nachdem die interaktive Ausstellung zum Klimaquartier Neue Weststadt während der Woche des Wasserstoffs Süd zum ersten Mal auch der breiten Esslinger Bevölkerung zur Verfügung stand, wird der IINFO SPACE ab Juli regelmäßig für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein.

Mit einem eiskalten süßen Gruß wurden die Besucher:innen im INFO SPACE des Leuchtturmprojekts „Klimaquartier Neue Weststadt“ bereits am Bürgerfest-Samstag (03. Juli 2002) willkommen geheißen. Seit Mittwoch, 06.07.2022, öffnet die markante Containerkonstruktion auf dem Bahnhofsplatz von 11:00 – 16:30 Uhr regelmäßig Ihre Tore. Die interaktive Ausstellung zum „Klimaquartier Neue Weststadt“ kann künftig jeden weiteren Mittwoch zu den gleichen Zeiten besucht werden. Der INFO SPACE  bietet einen faszinierenden Einblick in das mittlerweile mehrfach ausgezeichnete Leuchtturmprojekt mit seinem Herzstück der Produktion von grünem Wasserstoff in einem urbanen Umfeld.

Aktuell jeden Mittwoch von 11:00 – 16:30 Uhr für Interessierte geöffnet – Jetzt Ausstellung besuchen!

Der Aspekt der Nachhaltigkeit prägt nicht nur durch die Energieversorgung des Klimaquartiers sondern liegt auch der Umsetzung des InfoSpace zugrunde. Alle drei Container haben bereits tausende Hochseemeilen hinter sich gebracht und werden nach Projektende der nächsten Folgenutzung zugeführt. Bei der Ausstattung wurde auf nachhaltige Materialien Wert gelegt. So besteht der Boden aus Kork, die Wandverkleidung aus reinem Papier und das verwendete Holz stammt aus dem Schurwald. Auch die inhaltliche Ausstattung ist attraktiv: An verschiedenen Stationen können sich die Besucher und Besucherinnen über einzelne Schwerpunkte des Leuchtturmprojekts informieren, die Energieversorgung im Klimaquartier unter verschiedenen Rahmenbedingungen kennenlernen oder die CO2-Emmissionen des eigenen Mobilitätverhaltens berechnen.

Die Öffnungszeiten des INFO SPACE sollen in den kommenden Wochen stufenweise erweitert werden. Bis Herbst soll ein Besuch der interaktiven Ausstellung an mindestens drei Tagen pro Woche möglich sein. Zudem sollen Schulen die Gelegenheit zur Buchung von Gruppenführungen erhalten.

Weitere aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten im Jahr 2022.

Bei Rückfragen der Presse:

Dr. Katja Walther

Leitung Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz

katja.walther@esslingen.de

0711 3512-2440


Drittes Gold für Gebäude im Klimaquartier

Drittes Gold für Gebäude im Klimaquartier

Das Wohn- und Geschäftshaus Desiro wird mit DGNB-Zertifikat ausgezeichnet!
Bereits das dritte Wohn- und Geschäftshaus des Immobilienprojektentwicklers RVI im Klimaquartier Neue Weststadt in Esslingen wurde mit dem DGNB-Zertifikat in Gold für nachhaltige Gebäude ausgezeichnet. Desiro hat in der Kategorie „Neubau Wohngebäude“ einen Gesamterfüllungsgrad von 70,8% erreicht. Für die Zertifizierung wurden 30 Qualitätskriterien aus den 5 Bereichen Technik, Prozesse, Ökologie, Ökonomie und soziokulturelle und funktionale Qualität berücksichtigt. Die Standortqualität wurde mit 79,2% bewertet. Desiro ist eines von fünf RVI-Gebäuden im Klimaquartier Neue Weststadt, das nach den nachhaltigen Kriterien der DGNB geplant und gebaut worden ist. Ebenso wie die CO2-Neutralität des Gebäudes geht die DGNB-Zertifizierung aus dem städtebaulichen Vertrag hervor, den die RVI mit der Stadt Esslingen bei Grundstückserwerb abgeschlossen hat.

Ein DGNB-Vorzertifikat für das gesamte Stadtquartier hat den Zielkorridor für die Gebäudeperformance von Beginn an für alle Baubeteiligten abgesteckt; zertifiziert wird jedes Gebäude einzeln. Obwohl sich die administrativen und dokumentarischen Anforderungen der Zertifizierung auf die Baunebenkosten auswirken, sieht die RVI in ihnen einen der Vorteile des Zertifizierungsprozesses: Sie machen die Vorzüge etablierter Praktiken in der Projektentwicklung mess- und nachweisbar und liefern somit belastbare Blaupausen für künftige Projekte. „Diese dritte DGNB-Auszeichnung verdeutlicht nicht nur unser Bekenntnis zu den ehrgeizigen Klimazielen der Stadt Esslingen, sondern auch die verantwortungsvolle Planungsweise unserer Projektentwicklung“, unterstreicht RVI-Geschäftsführer Carsten Buschmann.

Das innovative Energiekonzept von Desiro ist eingebettet in die Infrastruktur des Klimaquartiers Neue Weststadt, wo im Rahmen der Förderinitiative „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ innerstädtische CO2-Neutralität erprobt wird. Das Gebäude ist an die Energiezentrale des Klimaquartiers angeschlossen, wo aus erneuerbarem Strom täglich bis zu 400 kg grüner Wasserstoff produziert werden kann. Gespeist wird der Elektrolyseprozess mit lokal erzeugtem Solarstrom, unter anderem aus den PV-Anlagen von Desiro: Auf den Dächern trägt das Gebäude ca. 1.331 m² Photovoltaikfläche. Die beim Elektrolyseprozess anfallende Abwärme wird dem quartierseigenen Nahwärmenetz zugeführt und deckt auf diese Weise den Heiz- und Warmwasserbedarf des Gebäudes.

Holger Heible von der RVI GmbH (im Bild) auf einer Dachterrasse des Wohn- und Geschäftsgebäudes Desiro freut sich über die dritte DGNB-Auszeichnung.

Im Esslingen am Neckar realisiert RVI das Wohnquartier bestehend aus fünf klimaneutralen Wohn- und Geschäftshäusern. Es entstehen insgesamt fast 500 Wohneinheiten und rd. 12.800 m² Gewerbefläche. Desiro ist der dritte Baublock und umfasst 166 Wohnungen, 9 Gewerbeeinheiten und eine Kita. Geplant wurde das Gebäude von den Architekten der EMT Architektenpartnerschaft mbB aus Stuttgart.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.rvi.de.


Klimaquartier in ZDF-Sendung plan b

Die Energie von morgen - Klimaquartier in ZDF-Sendung plan b

Wie können wir bei der Energieversorgung unabhängiger werden? Dieser Frage gehen Jelena Altenberg, Christiane Hennigsen und Joanna Michna in ihrem Film „Ohne Öl und Gas – Die Energie von morgen“ nach. In diesem Zusammenhang besuchte das Fernsehteam das Klimaquartier Neue Weststadt und sprach mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Norbert Fisch (Wissenschaftliche Projektleitung, Steinbeis-Innovationszentrum energieplus). Das Herzstück des Quartiers ist ein Wohnblock mit Wasserstofftechnologie. Prof. Fisch hält grünen Wasserstoff für das Öl der Zukunft: „Die Energiewende wird ohne den grünen Wasserstoff nicht zur Umsetzung kommen. Den grünen Wasserstoff brauchen wir für die Speicherung, wo wir das Erdgas und das Öl ersetzen müssen.“ Die Sendung ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.


Esslinger Klimaquartier gewinnt Innovationspreis des Bundeswirtschaftsministeriums

Esslinger Klimaquartier gewinnt Innovationspreis des Bundeswirtschaftsministeriums

Esslinger Klimaquartier gewinnt Innovationspreis des Bundeswirtschaftsministeriums!

Sonderpreis Nachhaltigkeit des Innovationspreis Reallabore würdigt Testräume für digitale und ökologische Transformation.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 31. Mai 2022 im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin zehn Reallabore mit dem Innovationspreis Reallabore ausgezeichnet. Damit würdigt das Ministerium herausragende Testräume für Innovation und Regulierung, die sich durch ihren Vorbildcharakter und ihren Beitrag für ein modernes und innovationsfreundliches Recht auszeichnen.

Während der Preisverleihung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Live-Voting das Klimaquartier – Neue Weststadt Esslingen als Siegerprojekt in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit.

Tobias Nusser von der Wissenschaftlichen Projektleitung des Forschungsprojekts Es_West_P2G2P „Klimaneutrales Stadtquartier – Neue Weststadt Esslingen“ stellte das Esslinger Vorzeigeprojekt vor. „Für unser Projekt und alle Mitwirkenden ist dies ein bemerkenswerter Erfolg. Ich freue mich sehr, dass unser Projekt Klimaquartier Neue Weststadt beim gestrigen spannenden Publikumsvoting den Sonderpreis Nachhaltigkeit gewonnen hat. Wir hatten 44 % der Stimmen erhalten, 33 % gingen an den Zweitplatzierten. Eine tolle Bestätigung für die insgesamt dreizehn Projekt- und Verbundpartner“, freut sich Nusser.

Dr. Eva Michely (Wohnungsbaugesellschaft RVI), Tobias Nusser, M. Sc. (Steinbeis-Innovationszentrum energieplus) und Dominikus Vogl vom Projektpartner (BIS -Institut für Sozialforschung Berlin, alle im Bild) bedanken sich stellvertretend für alle Konsortialpartner ganz herzlich bei der Jury, beim großartigen Publikum für die Anerkennung und beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für die gelungene Preisverleihung des Innovationspreises.

Links zur Mitteilung:

Eine Expertenjury unter Vorsitz von Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für Digitale Wirtschaft und Start-ups und Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, hatte neun Siegerprojekte aus insgesamt 101 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt. Ein zehntes Siegerprojekt in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit wurde durch die rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Preisverleihung live gewählt. Die Preisverleihung fand in Verbindung mit einer Fachveranstaltung zum angestrebten Reallabore-Gesetz statt.Dr. Anna Christmann: „Reallabore erproben die digitale und nachhaltige Transformation zunächst im Kleinen, um sie dann später im Großen auszurollen. Den Preisträgern des Innovationspreises Reallabore gelingt es auf vorbildliche Weise, digitale Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz (KI) im Reallabor in die konkrete Anwendung zu bringen und damit echten Mehrwert zu schaffen, besonders auch für den Klima- und Umweltschutz. So steuert KI Straßenbeleuchtungen und Ampeln auf umweltschonende Weise oder sie unterstützt ganze Wohnquartiere dabei, Energie zu sparen.

In anderen Reallaboren hilft sie, Menschen zu heilen, oder sie dirigiert autonome Busse, Autos und Lieferroboter auf möglichst effiziente und klimaschonende Weise durch Stadt und Land. Im Reallabor können die Menschen diese Lösungen vor Ort ausprobieren und mitgestalten. Viele Beiträge zum Innovationspreis Reallabore zeigen aber auch, wo Erprobungsprojekte heute noch an rechtliche Grenzen stoßen. Wir wollen – wie im Koalitionsvertrag beschlossen – ein Reallabore-Gesetz schaffen, das neue Freiräume zur Erprobung von Innovationen schafft und einheitliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für Reallabore bietet. Hierfür sind die Beiträgeund die Erfahrungen aus der Praxis zentral.“

Reallabore sind zeitlich und meist räumlich begrenzte Testräume, indenen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realenBedingungen erprobt werden. Reallabore erfordern oftmals Ausnahmegenehmigungen oder die Nutzung von Experimentierklauseln und liefern wichtige Erkenntnisse, ob und wie der rechtliche Rahmen weiterentwickelt werden muss. Alle ausgezeichneten Reallabore sind berechtigt, das Reallabore-Label „Ausgezeichnet!2022“ des BMWK zu tragen.

Weitere Informationen zum „Innovationspreis Reallabore“, zu den Siegerprojekten sowie allen Nominierten finden Sie unter

www.innovationspreis-reallabore.de

Informationen zum BMWK-Konzept für ein Reallabore-Gesetz hier: